Nach der Bûche de Noël die Galette des Rois! Dieses Meisterwerk französischer Backkunst gibt es ab Anfang Januar in jedem Supermarkt und reiht sich damit in die unerbittliche Folge von Weihnachtsessen – Silvestermenü und Neujahrsbraten ein und setzt dem Ganzen sogar noch die Krone auf. Doch dazu weiter unten mehr.
Die Galette des Rois existiert in zwei (mir bekannten) Versionen:
Die erste, sehr süße Variante ist in der Tat sehr anmutend. Der potenzielle Esser sollte sich jedoch vor allem bei der Schokoladenversion damit rechnen, dass sein Margen-Darm-Trakt stark in Anspruch genommen werden könnte
Denn von der Galette bzw der Brioche sollte ein möglichst großes Stück verspeist werden, am besten in Gesellschaft vieler lustiger Menschen. Derjenige, der das sich im Kuchen befindliche Keramikfigürchen aufspürt (Vorsicht beim Kauen!!!), wird mit der mitgelieferten Papierkrone zum König gemacht und darf für den Rest des Tages bestimmen, wer was machen soll, darf oder muss.
Dieses Procedere entspricht der französischen Art und Weise, das Fest der Heiligen Drei Könige zu begehen. Damit hat es meines Wissens nach mit dem ursprünglich religiösen Feiertag der Roi Mages gar nichts mehr zu tun. Aber wen wundert das schon, denn in Frankreich herrscht seit 1905 der Laïzismus, also die Trennung von Kirche und Staat.
Immerhin haben wir schon wieder eine gute Gelegenheit, französische Leckereien zu verkosten. Wohl bekomm’s!